Finde heraus, was dein Bedürfnis ist

In der Gewaltfreien Kommunikation ist es essentiell, die eigenen Bedürfnisse zu kennen und mitteilen zu können. Ein Blogbeitrag von 7Mind (übrigens eine sehr empfehlenswerte App für Meditationseinsteiger) hat mich zu einigen Überlegungen dazu bewogen und eine enge Verbindung zu lösungsorientiertem Verhalten finden lassen, welche ich mit Euch teilen möchte.

Wenn ich mir etwas vornehme, kann es hilfreich sein, dass ich mich frage, wozu ich das denn möchte. Was also ist mein Bedürfnis dahinter (oder wie es 7Mind nennt: was ist mein Motto)? Was möchte ich erreichen, wenn ich mehr Sport mache, eine Schulung plane oder eine neue Strategie definiere? Mir klar zu werden, was mein Bedürfnis ist, ist für mein ‚Selbst-Management‘ und auch in der Kommunikation mit Kindern, Partner, Mitarbeitenden oder sogar mit Gruppen hilfreich. So kann ich mir folgende Situationen vorstellen:

Meine Mitarbeiterin möchte gerne eine Weiterbildung machen. Um gemeinsam herauszufinden, was ihr Bedürfnis dahinter ist, könnte ich sie Folgendes fragen: Wenn du diese Weiterbildung machst, was wird dann anders sein? Woran wirst du merken, dass es die richtige Weiterbildung war? Woran werden es unsere Kunden merken? Woran wird es das Team merken? So kann ich die Diskussion von einem konkreten Angebot lösen und mit ihr gemeinsam sicherstellen, dass wir die „richtige“ Lösung finden.

An einem sonnigen Sonntag suchen wir als Familie die „richtige“ Freizeitbeschäftigung, die Vorschläge reichen von Sport, über Fahrradtour bis zu Kinobesuch. Anstatt Gewinner und Verlierer zu erzeugen können wir uns fragen, woran wir denn merken werden, dass dieser Sonntag für uns ein wundervoller Familientag war. Was ist uns wichtig? Welche Elemente sollten unbedingt enthalten sein? Und so haben wir schon öfters Lösungen gefunden, mit denen alle leben konnten und das individuelle „Sonntagsbedürfnis“ gedeckt wurde.

Im Team bereiten wir einen Workshop vor und haben alle fixen Rahmenbedingungen abgesteckt. Als nächstes checken wir, woran die einzelnen Teammitglieder erkennen würden, dass der Workshop für sie gut investierte Zeit war – und schon sind die Bedürfnisse klar und wir können Ideen generieren, wie wir den Workshop konkret gestalten.

Und so gibt es wohl viele Situationen, in denen es hilfreich ist, zuerst die Bedürfnisse zu klären, bevor wir uns auf Lösungssuche machen. Das öffnet viel Raum und ermöglicht es, dass alle Beteiligten gehört werden.

Welche Erfahrungen machst du damit? Lass es uns wissen!