Zeichen des Fortschritts

Die Zeit vor den Sommerferien ist bei uns meistens geprägt von sehr vielen Terminen, Projekten, die wir noch weiterbringen möchten und Anlässen – sei es als Familie oder für die Kinder von der Schule aus. Da gibt es kleinere Dinge am Haus, die erledigt sein wollen, Treffen mit Familie oder Freunden, Musikschulkonzerte (inklusive der dazugehörigen Sonderproben), ein Kühlschrank, der plötzlich nicht mehr kühlt, Geburtstage, für die ein Geschenk organisiert sein will, die definitive Organisation der Ferien und Hüetis für die Kinder während den Schulferien und noch so einiges mehr – (fast) alles schöne Dinge, nur eben einfach etwas viel auf einmal. Das alles irgendwie im Griff zu haben, ist zuweilen sehr anspruchsvoll und ich bekomme leicht das Gefühl, dass viel zu viele Bälle in der Luft sind und ich demnächst wohl einen fallen lassen muss.

Kürzlich ging es mir mal wieder so. Ich hatte so viele Themen im Kopf und wusste vor lauter „to do’s“ nicht mehr, was ich als nächstes anpacken sollte. Also setzte ich mich hin, nahm meine schönen Stifte und malte ein „to do Mindmap“ – schön gestaltet und mit vielen Farben. Als ich alles notiert hatte, überlegte ich mir, wie ich diese Übersicht nennen sollte. „to do’s“ war mir zu gewichtig, denn das erinnerte mich daran, was ich alles tun „musste“, „Pendenzen“ war mir zu geschäftlich. Ich überlegte mir, wie es sich anfühlen würde, wenn ich einzelne Themen auf meinem Mindmap abstreichen könnte und da hatte ich den Titel: „ZEICHEN DES FORTSCHRITTS“. Wenn nämlich Dinge erledigt waren (und das gilt gerade für die kleinen Dinge), dann würden das für mich Zeichen des Fortschritts sein, dass ich weiterkomme, dass ich Dinge anpacke, dass wir zufrieden damit sein können, was wir erledigt haben.

Wie oft schauen wir auf Dinge, die noch nicht so funktionieren, wie wir uns das vorstellen? Und fast immer entsteht dabei ein ungutes Gefühl. Wenn wir aber darauf schauen, was funktioniert und was wir bereits erreicht haben, dann gibt diese neue Perspektive ein gutes Gefühl. Letztlich ist es wohl die Frage, ob wir das Glas als halb leer oder halb voll sehen. Wenn wir das Glas halb voll sehen, dann anerkennen wir, was wir bis jetzt schon erreicht haben. Genau diese Anerkennung gibt wieder Energie für die nächsten Schritte, die nächsten Zeichen des Fortschritts, die wir dann wieder anerkennen können.

Um diese Perspektive im Alltag zu leben, helfen mir so kleine Tricks, wie ein Mindmap mit dem richtigen Titel. Und so hängt seit ein paar Wochen unser „Zeichen des Fortschritts“-Mindmap in der Küche, das immer mal wieder um den einen oder anderen Punkt ergänzt wird. Spannend dabei ist, dass ich mich häufig davor stelle und mir überlege, was ich als nächstes anpacke – und dann mache ich das viel schneller, als vorher. Und jedes Mal wenn ich hinter einen Punkt einen Haken oder ein Smiley setze, fühle ich förmlich, wie ich weiter gekommen bin. Übrigens habe ich heute das alte Mindmap durch ein neues, aktuelleres ersetzt, denn ich bin in den letzten Wochen sehr weit gekommen :-).

Wie erkennst du deine Zeichen des Fortschritts? Lass es uns wissen, wir sind neugierig darauf!