Akuten Ängsten begegnen

Als die Nachricht vom Ausbruch des Krieges in der Ukraine sich auch an der Schule und in den dort verwendeten Chats stark verbreitete, kamen unsere Kinder nach Hause und äusserten sich, dass sie doch etwas Angst hätten. Unser Sohn hatte weniger Angst, er wollte von Beginn weg nicht zu viel vom Krieg hören oder viel darüber sprechen. Unsere Tochter weinte und hatte grosse Angst, weil sie die Situation absolut nicht einschätzen konnte und weil auch Meldungen herumgingen, dass sie jetzt noch miteinander spielen sollten, solange sie noch könnten. Dies verstärkte ihre Angst noch mehr.

Wir versuchten herauszufinden, welche Möglichkeiten wir gemeinsam haben und jede/r für sich hat, um mit dieser schlimmen Situation und all den möglichen «Auslösern» umzugehen. So bekamen wir ein gemeinsames Bild, was uns als Familie und jedem von uns «gut» tut. Unsere Tochter konnte ihre Angst zeigen und weinte weiter. Sie sagte, sie wisse nicht, wie nah der Krieg sei und was dies nun für uns in der Schweiz heisse. Wir haben sie gefragt, ob sie gerne mehr darüber wissen möchte, was sie bejahte. Astrid zeigte ihr eine Europakarte, damit unsere Tochter besser einordnen konnte, wie weit die Ukraine und die Schweiz auseinander liegen.

Wir haben auch über unsere Hoffnungen gesprochen, dass der Krieg hoffentlich ein rasches Ende finden würde und vermuten, dass echte Bemühungen für Frieden unternommen würden. Dass wir uns auf das konzentrieren wollen, was wir auch beurteilen und einordnen, was wir bewusst selbst tun und auch lassen können. So konnten wir die Bedürfnisse unserer Tochter zumindest für den Moment wieder teilweise decken und stärken – sowie unsere eigenen auch.

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